Täglich Sendung mit der Maus, Schokoeis schon vor dem Mittagessen, Fragen zu Mathe, Deutsch und Bio zwischen zwei Kundencalls – wie sieht es aus, wenn Familien zusammen Homeoffice machen? Mitarbeiter von Palmer Hargreaves berichten. 

Seit 16. März befinden sich alle Mitarbeiter von Palmer Hargreaves im Homeoffice. Haben Laptop, Bildschirm und sonstiges IT-Equipment eingepackt und zuhause wiederaufgebaut: im privaten Arbeitszimmer, in der Küche und sogar vorübergehend am Campingtisch. Kundencalls, Besprechungen und auch das große Teammeeting mit über 120 Kollegen laufen nun über Microsoft Teams und andere virtuelle Hilfsmittel. Klappt prima, da sind sich alle einig. Sogar Lunchverabredungen oder gemeinsames Yoga sind jetzt virtuell möglich. Doch wie sieht’s bei den Müttern und Vätern aus, die bei Palmer Hargreaves beschäftigt sind? Wie läuft der Homeoffice-Alltag mit Kids? Und welche Herausforderungen gibt es zu meistern? 

Im Homeoffice mit… 

Gotje Bossen
Editor

„Da der Papa vormittags noch ins Büro fährt, bin ich morgens allein mit den Kindern (3 und 5). Ein geregelter Tagesablauf hilft uns enorm. Nachdem Frühstück starten die Kinder mit einem Kreativprogramm wie Ostereier bemalen, Ausmalbilder bekritzeln oder mit Bügelperlen basteln. Danach geht es in den Garten und vor dem Mittag gibt es die Maus. Das Chaos im Haus ignoriere ich einfach und ein bisschen Improvisation ist auch gefragt. Worauf ich mich verlassen kann: Während ich telefoniere, muss garantiert immer eine der beiden aufs Klo.” 

Nadine Königs
Senior Account Manager

„Wenn die neue Kollegin (3) den Tag um 5.45 Uhr beginnt, allen Teilnehmern im Videocall berichtet, dass sie es leider grade nicht rechtzeitig auf die Toilette geschafft hat und dann auch noch neue Regeln beim ganz “entspannten” Mittagspausen-Yoga aufstellt (grob zusammengefasst: ca. alle 40 sec. die Matte tauschen)  – dann hilft nur noch Humor. Oder Gin Tonic.“ 

Katja Pfeifer
Senior PR Consultant

„Nach einem ersten gemeinsamen Sprung ins kalte Wasser habe ich in Woche zwei unseren kompletten Tag durchgeplant. Es gibt für die Kinder Arbeitszeiten, in denen der Große (8) Schulaufgaben macht, und die Kleine (6) malt oder für die Vorschule übt, alleine spielt oder Sendung mit der Maus schaut. Nachmittags gehen wir dann raus, meistens in den Garten. Trotzdem muss ich lernen, dass nicht immer alles ganz nach Plan verläuft und der Große auch mal neben mir Fußball spielt, während ich in einem Call bin. Aber dafür können wir jetzt immer zusammen Mittagessen... und das ist auch schön!“

Mirjam Hacker
Senior Editor

„Die beste Anschaffung der letzten Tage war ein Schreibtisch, den wir spontan nach der Schulschließung gekauft und im Schlafzimmer aufgebaut haben. Jetzt haben wir alle vier ein eigenes Arbeitszimmer – ich sogar mit Blick auf den Garten. Hier nehme ich ab Mittag Deutsch-, Englisch- und Bioaufgaben entgegen und korrigiere sie. Bei der Großen (11) funktioniert die Selbstmotivation bislang super, bei meinem Sohn (8) müssen wir ein bisschen tricksen. Wir haben festgestellt, dass ihm beim Lernen die Hintergrundgeräusche der Mitschüler fehlen, deswegen darf er jetzt leise Musik dabei hören.“

Frank Reisel
Content Director

„Den Tag einteilen, schnelle, gesunde Mahlzeiten kochen, spielen ohne Spielkameraden und Spielplatz – mit einem Dreijährigen und zwei arbeitenden Eltern im Homeoffice ist Kreativität gefragt. Meine Frau und ich arbeiten abwechselnd in Schichten, von morgens um sieben bis abends um halb acht. Wir haben eine Menge vorgekocht, von Kartoffelsuppe bis Pesto. Und wir spielen und bauen mit allem, was uns in die Finger gerät, von der Knoblauchpresse bis zur SZ-Bibliothek. Die größte Herausforderung des Tages ist, mit allem abends so fertig zu werden, dass uns zumindest noch eine Viertelstunde als Paar bleibt. Wir arbeiten dran.“

Theresia Speitel
Account Manager

„Während in der Welt da draußen aktuell das Coronavirus sein Unwesen treibt, wurde meine Tochter (9) jüngst vom eigentlich schon als überwunden geltende Loom-Wahn erfasst. Was anfänglich – wie bei Kindern dieses Alters so häufig – nach einer kurzweiligen „Phase“ aussah, hat sich mittlerweile bei uns zu Hause fest eingenistet. Meine Tochter loomt, was das Zeug hält – auf Loomboards, Nadeln und mittlerweile auch auf Gabeln. Die Ergebnisse sind mehr oder weniger gut erkennbarere, aber immer mit viel Liebe erstellte, Gummierzeugnisse. Für den Arm, den Schlüsselbund oder – und das meistens – für „einfach nur so“. Während mein Sohn (5) mittlerweile auch infiziert wurde und bereits Bestellungen diverser Kita- und Klassenkollegen entgegengenommen werden, scheine ich immun zu sein. Trotzdem feiere ich diese bunten Wabbelringe enorm – als harmlose viral gehende Beschäftigungstherapie!“

Mariska Talirz
Client Services Director

Da mein Mann im Zimmer meines Sohnes sein Homeoffice eingerichtet hat, ist der Esstisch jetzt Büromöbel für den Rest der Familie: mit Schulaufgaben und Führerscheintheorie auf der einen, meinem Laptop auf der anderen Seite. Im Moment finde ich es ganz schön, die Kinder mehr um mich zu haben. Meine Tochter (18) geht sonst ihre eigenen Wege und mein Sohn (15) ist normalerweise in Berlin an der Staatlichen Ballettschule. Stattdessen backt er jetzt für uns alle Waffeln.

Kathleen Bayer
Senior PR Consultant

“Meine Challenge des Tages: den ersten Punkt auf der Todo-Liste vor 6 Uhr morgens abhaken. Als Teilzeit-Mama habe ich damit schon in früheren Projekt-Hochphasen gute Erfahrungen gemacht. Briefings, Mails und Reportings gehen in diesen ruhigsten Minuten des Tages schnell von der Hand. Mit Erstklässler, Kita-Kind und ebenfalls arbeitendem Mann in einer kuscheligen Drei-Zimmer-Wohnung bleibt später kaum Gelegenheit für konzentriertes, effektives Arbeiten ohne Unterbrechungen. Die Kleine lenkt den Großen während der Lernzeiten schnell ab, beide fordern ihre Aufmerksamkeit gleichermaßen und berechtigt ein. Das braucht Nerven und Kreativität für Beschäftigungsmöglichkeiten. Gerade hält der Papa die tägliche Sportstunde ab. Neu und gewöhnungsbedürftig, aber notwendig für unsere Familienorganisation: Telko-Termine gleiche ich jetzt nicht mehr nur mit den Kalendern der Kollegen und Kunden ab, sondern auch mit dem des Mannes.”   

Melanie Engelen
Editor

„Nein, Homeschooling ist nicht gleich Corona-Ferien. Für meine Töchter, 13 und 15 Jahre, war das zunächst nicht einzusehen. Nach einer längeren, pädagogisch wertvollen Diskussion darüber, wie sinnvoll ein bisschen Struktur im Tag ist, haben sie Gnade walten lassen. Jetzt sitzen wir vier vormittags am Schreibtisch. Mein Mann und ich sind als schnelle Auskunftei always on. Die Online-Zeiten für Smartphone und Laptop zu beschränken, habe ich praktisch aufgegeben. Aktuell appelliere ich eher in Richtung „Verabrede dich doch für einen Video-Call mit Caro, statt den ganzen Tag Minecraft zu zocken oder TicTocs zu gucken!“ Zum Glück wartet Hund Momo auf ihren täglichen Spaziergang und ein Islandpferd ist regelmäßig zu versorgen. Und der Manga-Zeichenkurs findet eben per Videoschalte statt.“ 

Swantje Schwanebeck
Executive Assistant 

„Zack – Kita-Schließung – Zack – Homeoffice. Nicht nur ich war von jetzt auf gleich mit der neuen Situation konfrontiert, sondern auch meine Kids (3,5 und 5). Jeden Morgen nun die gleichen Fragen: Hat die Kita heute wieder auf? Kann ich Jonah sehen? Dürfen wir mit Marlene und Phillip spielen? Und wann kommen denn endlich Oma und Opa mal wieder vorbei!? Ja, und jeden Morgen der neue Versuch an Erklärungen in kindgerechter Form. Dank Social Media und findigen Eltern sowie der Maus und Planet Wissen werden uns kindgerechte Inhalte an die Hand gegeben, die das Verstehen einfacher machen. Und sie werden weniger, die Fragen. Was bleibt ist die Herausforderung Job und Betreuung unter einen Hut zu bekommen. Die Lösung ist aus unserer Sicht Flexibilität – auch im Kopf – und eine Struktur, die jedem gerecht wird. We can do it!“

Almut Koslowski
Senior Account Manager

Als Alleinerziehende mit zwei Kindern (12 und 15 Jahre) brauche ich einen gut strukturierten Tagesablauf. Daher frühstücken wir morgens zusammen, bevor die beiden dann gemeinsam am Küchentisch lernen und ich in mein Büro verschwinde. Großer Vorteil: Da die Große derzeit keine Nachhilfeschüler hat, übernimmt sie die Betreuung des kleineren Bruders. Nachmittags geht es raus in den Garten oder mit dem Fahrrad ins Grüne. Eine Fahrrad-App hat sportlichen Ehrgeiz geweckt – bei der täglichen Runde um den Unterbacher See (ca. 11 km) versuchen wir von Tag zu Tag schneller zu sein.

Manfred Engeser
Editor in Chief

Kleine Kinder: kleine Sorgen. Große Kinder: zumindest andere Herausforderungen. Auch mit zwei Pubertieren bleibt das Homeoffice in Zeiten von Corona durchaus abwechslungsreich: Der Jüngere (16) braucht immer mal wieder kleine Motivationshilfen, um morgens vom Bett an den Schreibtisch zu finden. Ab und zu tauscht er – freiwillig! – den Konsolen-Controller gegen Mamas Yogamatte, für ein selbst zusammengestelltes Workout. Und lässt abends sogar das ein oder andere Gesellschaftsspiel über sich ergehen. Vor Corona undenkbar! Vor allem aber vermisst er seinen älteren Bruder (20) – für jeden von uns vieren die größte Herausforderung, die uns COVID-19 stellt: Weil unser älterer Sohn vor einem halben Jahr ein paar Straßen weiter gezogen ist, sind jetzt seine WG-Kumpels seine Familie. Und wir müssen uns begegnen wie Fremde: Unser Kontakt beschränkt sich derzeit auf Videocalls und Zweier-Spaziergänge mit Sicherheitsabstand.

Frank Sanders
Director Strategy

„Da meine Frau noch in Elternzeit ist, müssen wir zumindest nicht beide gleichzeitig arbeiten und uns um die drei Kinder (1, 5, 7) kümmern. Für mich ist aber die größte Herausforderung, den Kindern immer wieder verständlich zu machen, dass Papa arbeiten muss und nicht spielen oder sich anderweitig um sie kümmern kann. Zum Glück war jetzt in der ersten Woche das Wetter so gut, dass sie viel draußen im Garten gespielt und mich deshalb in meinem Zimmerchen weitestgehend vergessen haben.“